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Aloys Schreiber (1761-1841)
„Weder Kosmopolit noch Spießbürger – Der badische Dichter und Heidelberger Professor für Ästhetik“ lautet der Titel des vom Archiv der Universität Heidelberg herausgegebenen Begleitheft zur Ausstellung des Heidelberger Geschichtsverein im Jahr 2006 (1). Aloys Schreiber bewegte sich in vielen Rollen – er war Dichter, Romantiker, Historiker, Kunstsammler, Publizist, Lehrer und am Ende Hofhistograph des Großherzogs von Baden in Karlsruhe. Er agierte zwischen Mainz, Heidelberg, Karlsruhe und Baden-Baden in den Aufstiegsjahren des Landes Baden von der französischen- bis zu deutschen Revolution 1848 und damit in der literatur- und kunsthistorisch so interessanten Umbruchphase zwischen Klassik und Romantik in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts.
Aloys Schreiber (1761-1841) ist historisch gesehen eine eher missachtete Nebenfigur in diesen Umbruchsjahren. Wahrscheinlich liegt das gerade an der Vielfältigkeit seiner Aktivitäten, die ihn aus heutiger Sicht eher als „Tausendsassa“ denn als Genius erscheinen lassen. Aber genau darin liegt vermutlich der Wert seiner Arbeit – in der interdisziplinären Verknüpfung seines erlangten Wissens, was dazu führte, dass er trotz seiner eher unsteten beruflichen Entwicklung eine enorme publizistische Leistung vollbrachte. Insbesondere mit seinen Veröffentlichungen zur Landeshistorie Badens und seiner daraus abgeleiteten Tätigkeit als Reiseschriftsteller war er zu Beginn den 19. Jahrhunderts ein echter Innovator. Er erkannte frühzeitig den wachsenden Informationsbedarf der gerade entstehenden Reisebranche nach fundiertem Text- und Bildmaterial. Unterstützt vom Siegeszug der Rheinschifffahrt und des Bahnverkehrs nutzte er seine guten Beziehungen zum Badischen Hof sowie zur Verlags- und Kunstwelt und schuf zusammen mit dessen führenden Vertretern zahlreiche Publikationen insbesondere in den Jahren 1805-1825. Er war damit maßgeblicher Wegbegleiter für die Verbreitung hochwertiger Landesbeschreibungen und Ansichtenwerke im Badischen Land und darüber hinaus.
Aloys Schreiber verbrachte seine Kindheit in Kappel-Windeck und am Jesuiten Gymnasium Baden-Baden, studierte ab 1781 Theologie (ohne Abschluss) in Freiburg und war ab 1784 Lehrer für Ästhetik sowie Bibliotheksverwalter am Gymnasium in Baden-Baden. Er blieb dieser Stadt bis an sein Lebensende verbunden, was sich auch in seine Publikationen über diese Stadt niederschlug. Bevor er Schulleiter in Baden-Baden wurde, wechselte er zuvor für einige Jahre nach Mainz als Theaterkritiker und -schriftsteller und baute dort erste Kontakte in die Verlagswelt auf, z.B. zu Wilmans in Frankfurt. Mainz war damals mit Bingen Ausgangspunkt der ersten Rheinreisen flussabwärts an der Loreley vorbei bis nach Köln. 1793 unternahm er eine Reise an die Ostsee, worüber er seine erste Reisebeschreibung verfasste. Mitte der 90er Jahre kehrte er zur Familiengründung nach Baden-Baden zurück. Als geschichtsorientierter Schulleiter und heimatverbundener Traditionalist pflegte er gute Verbindungen nach Karlsruhe und den fürstlichen Hof der Durlacher Linie, welche 1771 nach der Übernahme der markgräflichen Linie aus Baden-Baden für das gesamte Schulwesen in der Markgrafschaft zuständig war.
Europa befand sich in Folge der französischen Revolution seit 1792 in wechselnden Koalitionskriegen gegen Frankreich und Schreiber hatte nach Ende der ersten Phase während der Friedensverhandlungen beim Rastatter Kongresses 1797-99 den Auftrag für die Berichterstattung über den Verhandlungsverlauf. Es ist davon auszugehen, dass Schreiber ab diesem Zeitpunkt sein Netzwerk in die Karlsruher Verwaltungsstrukturen, die bürgerlich-intellektuelle Szene aber auch die Verlagsindustrie mit den führenden Betrieben Macklot & Co. etablierte.
Die Quellenlage gibt leider keine Auskunft darüber, wie er zu seiner ersten und für Baden-Baden bedeutsamen Stadtbeschreibung aus dem Jahr 1805 mit dem Titel „Baden in der Marggraffschaft mit seinen Bädern und Umgebungen“ gekommen ist, aber der Umfang des Werkes legt nahe, dass es sich um ein längerfristig geplantes Projekt gehandelt haben muss, zumal es beim damals führenden Karlsruher Hofdrucker Maklot aufgelegt wurde. Gleichzeitig nutze er seine detaillierten Kenntnissen über seine Heimat „Baden bey Rastatt“ dazu, den aufstrebenden Markgraf und späteren Großherzog Karl Friedrich bei der Aufwertung von Baden-Baden als präferierten Kurort im Reich, noch vor den Kurorten xx und yy, zu unterstützen. Der 1803 zum Kurfürst erhobene Karl Friedrich hatte beim renommierten Hofarchitekten Weinbrenner die Renovierung des alten Promenadenhauses von 17xx (der Neubau des heutigen Konversationshauses kam erst 1825) und die Erneuerung des alten Bäderviertels rund um die Stiftskirche beauftragt. Schreiber bot an, eine erste umfassende Stadtbeschreibung überhaupt zu erstellen, um die potenziellen Gäste von der Schönheit der Stadt, aber auch seiner landschaftlich reizvollen Umgebung zu überzeugen. Schreiber und Weinbrenner standen in Karlsruhe in engem Austausch unter anderem beim Badischen Kunstverein und der Lesegesellschaft.
1805: Baden in der Marggraffschaft, erschienen in Macklots Hofbuchhandlung in Karlsruhe



Warum ist dieses Werk so interessant und trotzdem weitgehend unbekannt? Schreibers Publikation wirkt mit 222 Seiten sehr umfassend, jedoch wurden die Bücher zur Jahrhundertwende im sehr schmalen x Format gedruckt. Auf eine Seite passten nicht viel mehr als 120 Wörter passten und in späteren Jahren wäre das Buch höchstens halb so dick gewesen.
Schreibers Stadtbeschreibung besteht fast nur aus Text, einer Landkarte für Baden-Baden und Umgebung, einer einzigen Stadtansicht und einer Ansicht/Grundriss von Weinbrenners Antiquitätenhalle (Polytechnikum). Da sich die Stadt erst in der Anfangsphase des Ausbaus befand, gab es kaum in Kupfer gestochene Ansichten (Lithographie und Stahlstich kamen erst 10 bzw. 20 Jahre später), sondern nur vereinzelte Zeichnungen, Aquarelle oder Ölbilder. Der einzige vor Ort lebende Maler war Stanislaus Schaffroth (17xx-18xx), von dem einzelne Bilder in Kupfer von Seyffer gestochen wurden. Schaffroth war Zeichenlehrer an der xx Schule in Baden-Baden und wurde später Hofmaler?
Schreiber erkannte schnell, dass die Ansichten für den Leser ein sehr wichtiges Element waren, weshalb er in Folgejahren intensive Kontakt zu führenden Künstlern und Stechern in Karlsruhe (Haldenwang, Frommel) und Heideberg (Primavesi/Roux) pflegte. Später in Heidelberg baute er eine eigene Kupferstichsammlung für didaktische Zwecke als Universitätsprofessor auf, die er später der Stadt vermachte, so wie das später xxx von xx in großem Stil machte.
Da es somit noch kein anschauliches Bildmaterial gab, fokussierte sich der historisch interessierte Schreiber auf den ersten 60 Seiten auf die Zeit Badens unter den Römern und den „Teutschen“ – diese tradierte Schreibweise mit „T“ bevorzugte er auch in anderen Publikationen, wofür er aber in der Zeit des Aufbruchs in die Moderne eher belächelt wurde. Überraschend ist hingegen, dass der Schriftttyp des Buches sehr progressiv in gut lesbaren Lettern und nicht mehr in altdeutsch gedruckt wurde – im Gegensatz zur Neuauflage des Buches 1811. Schreiber hat das Buch „seiner Hochfürstlichen Durchlaucht dem Herrn Kurprinzen Carl Ludwig zu Baaden „unterthänigst gewiedmet“, da dieser die Nachfolge des Kurfürsten antreten sollte.
Aus dokumentarischer Sicht sehr erfreulich und akademisch auch äußerst korrekt fügte er im Anhang ein Literatur- und Quellenverzeichnis bei, wodurch erkenntlich wird, dass insbesondere die älteren Quellen noch in Latein verfasst wurden. Bei einer Analphabetenquote von ca. 85% um die Jahrhundertwende waren aber sowohl die in Deutsch als auch in Latein verfassten Werke nur einer beschränkten Leserschaft überhaupt verständlich. So hatte z.B. die Karlsruher Tages- und Wochenzeitungen bei einer Bevölkerung von rund 20.000 Einwohnern in Karlsruhe eine Auflage von nicht mehr als 500 Stück. Als Autor mit Büchern reich zu werden, war kaum möglich und, wenn überhaupt, nur durch einen überrregionaler Verkauf in höherer Auflage wir z.B. bei Gothes oder Schillers Klassikern denkbar, die beim Tübinger Velger Cotta unter Vertrag standen. Somit ist verständlich, dass Autoren und Verleger lieber Titel mit „grenzenloser“ Bedeutung auflegten. Genau dies taten auch einige Karlsruhe Verlerg, jedoch in Form von Raubkopien am Urheberrecht vorbei und brachten Karlsruhe den unrühmlichen Ruf als Kopierer-Hochburg bei.
Schreiber musste aber klar gewesen sein, dass eine breite Reisekundschaft weniger an schwerverdaulichen, geschichtsbeladenene Stadtchroniken interessiert war, als vielmehr an touristischen Highlights, praktischen Übernachtungstips, Routen- und Reiseplanung und Ähnlichem. Genau das erkannte er auch, bediente diese existierende Marktlücke „Reiseführer“ aber erst in den kommenden Jahren als die zahlreichen Touristen für eine regelmäßige Nachfrage sorgten. Insbesodnere in Baden-Baden als Modebad entstand eine zahlungskräftige Kundschaft, welche die Bücher nicht nur in den damals vorherrschenden Lesecabinetten oder Leihbibliotheken „mietete“, sondern bei zunehemend günstigeren Druckkosten die Bücher auch kaufte.
Natürlich wollte er seinen akademischen Anspruch nicht vollständig aufgeben und auch seinem Lehrauftrag für die eher ungebildeten Leser nachkommen. Vielleicht ist gerade diese Motivation das Unterhaltsame an dem „Büchlein“, denn Schreiber unerzieht sowohl die historischen Zusammenhänge als auch die spezifischen Orts- und Personenkenntnisse gerne einer persönlichen Würdigung unter gesellschaftspolitischen aber auch moralischen oder gar etwas satirischen Aspekten. Dieses wertende, einordnende Kommentieren der Zustände und Entwicklungen ist insofern interessant, als Schreiber noch in der Tradition einer Ständegesellschaft mit einem an der Klassik orientierten Wertbild erzogen wurde und mit den überwältigenden Folgen der französisichen Revolution und dem Verhalten der primär and Unterhaltung orientierten Kurgesellschaft doch stark hadert. Er begeistert sich natürlich für den bevorstehenden Aufstieg der Stadt seines Herzens und die Wertschätzung seitens des zukünftigen Großerzogs, aber die Abgründe des „Hazardspiels“ und deren finanzielelr Nutzen für die Stadt scheinen ihm zumindest noch in seinem ersten Werk 1805 nicht ganz ausgewogen.
„Später , besonders von der Zeit an, da Baaden durch den Befehl des französischen Kriegsministers Lou v o is in einen Aschenhaufen verwandelt wurde , und sich nur langsam und allmählig wieder aus seinen. Ruinen erhob , verlor sick auch fein Bus in etwas , bis der lezte Kr’ug, und der Rastatter Congress aus allen Gegenden Teutschlands und des Auslandes, Fremde hierherführte , die eben so durch den Reichthum uvstiXr mahlerischen Naturscenen bezaubertj als durch die oft wunderahnlichen Wirkungen unserer warmen Quellen in Erstaunen gesezt wurden.“
Schreiber bezieht sich hier auf den Überfall Louis XIV von 1686 (siehe Link), der im Rahmen des (bayrisch-)pfälzischen Erbfolgekriegs zu einer Brandrodung zahlreicher Städte entlang des Rheins führte. Kurz zuvor hatte Frankreich noch Teile des Elsass und Lothringens besetzt. Historisch wird dieser Konflikt zwischen dem sich aus der Umklammerung der Hl. Römischen Reiches lösenden Frankreich als Beginn der „Erbfeindschaft“ mit Deutschland betrachtet. Jedem Schulkind war Louvois als Kriegsschurke bekannt, denn nicht nur Baden-Baden benötigte nahezu 100 Jahre, um sich von diesem Krieggreuel almählich zu erholen (Stich von Merian). Schreiber bedankt angesichts zerstörter Archive beim Vorsteher der Kapuziner-Bibliothek für ein in Latein geschriebenens Tagebuch über die damalige „Verheerung der Stadt“, denn damals „giengen die Archive bei der Einäscherung durch die Franzosen großentheils in Rauch auf“. In der Vorrede erklärt Schreiber den dringenden Bedarf nach geschichtlicher Dokumentation der Stadtgeschichte weil die vorliegenden Werke der Historiker – außer die des Landsmanns Schöpflin (X) – sich fast ausschließlich auf die römische Historie des Aqua Aurelia und die römischen Badruinen konzentrieren. Er beschwert sich darüber, dass die bekannten Chronisten „die sonst bei den unbedeutendsten Dingen redselig genug sind“ nichts Verwertbares geschrieben haben und „entsprechen sonach keineswegs ganz der Absicht einer solchen Ortsbeschreibung“. Gleichwohl zitiert er ebendiese Historiker in seinem Teil über die Römer und rät dabei jenen ungebildeten Lesern, denen Sprache und Geschichte ebendieser eher fremd sind, dass sie „am besten thun, jene Blätter zu überschlagen, oder sich anderswo Licht zu holen“. Natürlich war im als Lehrer die Trockenheit des Stoffes bewusst.
Schreiber unterschreibt die Einleitung des Buches am 1. Dezember 1804 noch als Professor am kurfürstlichen Lyceeum in Baden-Baden, bewarb sich aber just im Januar 1805 wohl nicht ganz zufällig beim Kurfürst auf die Stelle als Professor für Ästhetik und Geschichte an der Universität Heidelberg.
Offensichtlich untersützte er mit seinem Werk die Bestrebungen des Kurfürsten, Baden-Baden als Bäderstadt wiederzubeleben.
enthält neben einer xxx Seiten umfassenden Stadtbeschreibung auch eine Karte und 2 Kupferstiche.
Glückspiel Trockenheit de
Weinbrenner
Kooperation mit Frommel,
Mudeuumsgesellschaft, später Kunstverein Baden.
Herzensangelegenheit, Baden mit etwas blumigen Schulderungen wieder in den entsprechenden Rang einer Bäderstadt zu heben. Parallel kam ja Cotta mit dem besten Hotel in Deuschland. Noch vor dem Großherzortum, aber der Vermählung des Hofes mit ganz Europa. 1803 war das ja schon vortrassiert, die Ehrung 1806 nur der Abschluss. Wann kan eine echte Francophonie?

Leider ist nicht bekannt, von wem der Kupfersticht der Stadtansicht ist, da das Buch nicht im Original vorliegt. Es handelt sich aber um eine Süd-Ost Perspektive, die in den nächsten Jahren von den meisten Künstlern bevorzugt wurde, also vom Annaberg, oder damals als Häslich bezeichnet. Aus dieser Perspektive hat man insbesondere bei Nachmittagssonne den besten Blick auf die Hauptgebäude der Stadt. In der späteren Publikation „Baden in malerischen Ansichten“ zusammen mit Frommel von 18xx wird er dazu schreiben: „xxxxxxxxxxxxx Amphitheater“. Da aber das neue Konversationshaus noch nicht gebaut war, beschränkt sich der Blick auf die Altstadt. Bauhistorisch kann man damaligen Zustand der Gebäude gut nachvollziehen und somit auch umgekehrt ungefähr abschätzen, wann eine Ansicht erstellt wurde. Auf der linken Seite erkennt man den im Jahre 18xx umgestalteten Kirchturm des Jesuitenkollegs und die Frontpartie. Zudem kann man erkennen, dass der 1809 auf dem Vorhügel gebaute Pavillion Huvellin – das spätere Haus der Großerzogin Stephanie – noch gar nicht gebaut war. Im Hintergrund kann man rechts unterhalb der Stiftskirche auch den Giebel der 1804 erbauten Antiquitätenhalle erkennen. Wen man die genaue Standortachse ermitteln will, kann man die Überlappung von hinterem Schiff der Stiftskirche und dem Eingangssturm des neuen Schlosses nutzen. In der Verlängerung der beiden Punkte kommt man ungefähr beim Standpunkt des heutigen MLG Gymnasiums raus. Aufgrund der dichten Bebauung kann man sich die Sicht heute kaum mehr vorstellen. Um den Standort des Maler zu erahne, hilft es, sich die Stadtkarten der damaligen Zeit anzusehen. Aber zunächst zurück zu dem Maler bzw. Stecher der Bildes.
Da sich Schreibers späterer Freund Ludwig Frommel noch in Ausbildung bzw. auf Studienreise befand, könnte der Stich vieleicht von Frommels Lehrer Christian Haldewang (1770-1831) stammen, der etwas jünger wie Schreiber war, oder von Seyffer aus Baden-Baden nach einer Zeichnung von Schaffroth. Da Schreiber das Werk in Karlsruhe drucken lies und auch die Ansicht bzw. der Grundriss der Antiquitätenhalle von Weinbrenner kam, ist zu vermuten, dass auch die Ansicht aus dem Karlsruher Umfeld kam. Haldenwang wechselte 1804 von der chalkografischen Gesellschaft (Kupferstich-Atelier) aus Dessau als Hofkupferstecher nach Karlsruhe und war somit mit den potenziellen Auftraggebern der höflichen Verlagsbranche vernetzt.
Die Antiquitätenhalle diente als Ausstellungsgebäude und Museum für die archäologischen Funde aus der Römerzeit, welche auf dem Stadtgebiet von Baden-Baden entdeckt wurden. Das Gebäude wurde im Stile eines antiken griechischen Tempels gebaut. Auf Grund größerer städtebaulicher Umbaumaßnahmen wurde das Gebäude im Jahre 1845 wieder abgerissen. An derselben Stelle entstand das Alte Dampfbad nach Plänen des Architekten Heinrich Hübsch, welches heute als Ausstellungsgebäude für wechselnde Kunstausstellungen genutzt wird.

Der Aufstieg Badens in die Elite der Fürstenmächte in Europa war somit der Startschuss für den Besuch von internationalem Publikum gehobenen Standes.
Vorstufe zu Baedekers Reiseführer, sehr schwülstig in altem Deutsch geschrieben. Ansicht von Baden: Kupferstich ist von Haldewang gemäß Literaturverzeichnis von Klüber Teil 2, S. 242
Karl Friedrich berief ihn 1805 zum Ästhetik Professor in Heidelberg inmitten der Auseinandersetzung um die Heidelberger Romatik (Brentano, Engelmann Verleger!) und während der laufenden Kgeoalitionskriege gegen und mit Napoleon. Mit dem Zuschlag der Kurpfalz von Bayern in das Großherzogtum verödete jedoch das kuturelle Leben in Heidelberg, weil die intellektuelle Elite entweder nach München oder eben in das neue großerzögliche Zentrum Karlsruhe abwanderte.
Schreiber war während seiner Zeit in sehr produktiv und arbeitete bezüglich der Stadt- und Landliteratur in zwei Richtungen. Einerseits publizierte er lokale Stadtbeschreibungen, die zunehmend auch mit Ansichten ergänt wurden. Andererseits arbeitete er an größeren überregionalen Werke bezglich Baden und der Rheingegend, die er aus seinen ersten Jahren in Mainz bereits gut kannte. Abseits seiner zahllosen sonstigen Publikationen war Schreiber mit seinen Abhandlungen ein echter Vorreiter für die in den nächsten Jahrzehnten förmlich expoldierende Reiseliteratur.
In Heidelberg baute er eine eigene Stichsammlung auf und erweiterte mit diesem Ansatz die bisher eher verbalen Beschreibungen mit diversen Stadt- und Landansichten, eine Art bebildertes Geschichtsbuch. Übgrigens erhielt er ganau dafür auch den Auftrag der Regierung: eine badisches Geschichtsbuch für Schulen zu erstellen, in dem insbesondere die junge Geschichte Badens und des Herrrscherhauses dokumentiert wurde. Später schrieb er außerdem eine Monographie über Großherzog Karl Friedrich.
Es ist also nicht überrachend, dass Schreiber in seinem ersten Werl über Baden in der Marggrafachaft noch einen sehr schwülstigen und geschichtsbetonten Ansatz wählte. Die Neuauflage dieses Werkes im Jahre 1811 mit dem Titel „Baden im Großherzogtum“ war schin etwas flotter geschrieben.
1808/09 –> eher 1820? Ansichten us dem Murgtal, Text zu Primavesis Radierungen
Georg Primavesi, XII Ansichten des Heidelberger Schlosses / geätzt und hrsg. von Georg Primavesi. Mannheim: Primavesi, [1806].
Außerdem veröffentlichte er 1811 ein ganz ähnliches Werk über das romantische Heidelberg.
Ausführungen von Berl zu Heidelberg/Baden
Verweis auf Graimberg
Kontakte zu Roux und Engelmann
1811, „Baden im Großherzogthum mit seinen Heilquellen und Umgebungen“ Mit einer Abhandlung über den Gebrauch der Quellen von Herrn D. Ottendorff. Heidelberg: Mohr und Zimmer, 1811. Orig.-Verlagsbroschur mit floraler Umrahmung u. blauem, goldgeprägtem Rücken. Frontispiz-Kupfer (Caracalla), XVI, 334 S. mit
à mit einem Kupferstich von „Baden“ sowie einer gefalteten topographische Karte. 17 x 10,5. * Seltene Erstausgabe. Maler nicht bekannt?
1784 und 1806 kamen in Heidelberg Ansichtenexemplare zu Heidelberg von Schlicht und Primavesi (der Auch Baden in Kupfer gestochen hat für das Buch zum Murgthal); hat Schreiber hier in Heidelberg den Kontakt bekommen. Außerdem malt Jakob Roux mehrere Zyklen zunächst vom Rhein und dann „sechs malerische Ansichten von Heidelberg“ er kam auf Empfehlung von Goethe als Universitätszeichner 1816 nach Heidelberg. Hatte er auch Kontakt zu Goethe?
Den Durchbruch erreichte Schreiber aber mit seinem „Baedeker-Vorläufer“
(2) überregional: die Werke zum Rhein 1806 mit Wilman und bindet zudem die badische Region mit ein, die bisher mit dem Mittelrhein nicht im Fokus war. Danach wurde alle x mal aufgewärmt und übersetzt, aber die originäre Leistung entstand in den Jahren seiner Professur 1805-13! Das Werk mit Wilman war ein echtes Prachtwerk und wohl der gedankliche Vorläufer der Arbeit mit Frommel (der so etwas auch zu Karlsruhe und Tyrol gemacht hat)Schreiber gab im Jahr 1811 eine Art Neuaulage des Buches mit gleichem Titel, nun aber im großherzöglichem Kontext „Baden im Großherzogtum mit seinen Bädern und Umgebungen“ heraus.
1805/06, Wilmans/Schreiber „Ansichten des Rheins“ in 3 Heften mit 32 Stichen à welche?? (Rhein als Paradies von Deutschland) à Übersetzt als „Voyage pittoresque sur le rhin“ (PDF im Schreiber Folder)
Zur Jahrhundertwende waren in Karlsruge x führende Buchhandlungen bzw. Verlage tätig. Schreiber war als Leiter der Lesegesellschaft? mit allen Inhabern bekannt, jedoch ist nicht bekannt, war um er sich nun für Macklot entscheiden hat – wohl weil der der von alters her führende Verlag war! Historie und Link!
Ab wann kam der Fokus auf die Stiche? 1806 verlegte Friedrich Wilmans aus Frankfurt mit den Maler Christian Georg Schütz und dem Stecher Günther 32 Bilder die eine Kopie der 50 Bilder der Veröffentlichung von Janscha/Ziegler 1789 in Wien bei Ataria waren (s.o.)
Ebenfalls verließ 1813 der in Heidelberg als Professor für Ästhetik tätige Aloys Schreiber die Stadt in Richtung Karlsruhe. Schreiber war ein eifriger Publizist von namhaften Stadt- und Landschaftsbeschreibungen und brachte 1826 gemeinsam mit Ludiwg Frommel das Werk „Baden und seine Umgebungen“ heraus. Schreiber veröffentlichte unter anderem: Rhein, Heidelberg, etc.
Herausgeber des Heidelberger Taschenbuchs /Cornelia. Revolution und 25 Jahre Krieg in Europa.
- Schöne Ansicht vom Häslich und vom Paläotchnikum (von Piranesi?) guter Text ab S 130 (Sehenswürdigkeiten)
- Buch für 300€ in Lahr
1813-24 Hofhistrograph in Karlsruhe wo der Kontakt zu Frommel, Hebel, Weinbrenner und dem Industrie- Kunstverein entstand. 1826 Denkschrift für Weinbrenner und geht 1826 nach Baden.
Schreiber hatte hier ein enormes Netzwerk à Auflisteung im Schreiber Buch ganz hinten: G Braun, Adel, Velten, etc.
Georg Wallis: Entdecker des romantischen Heidelbergs (Schüler Rottmann); aber nach Schreiber
Georg Primavesi, Das Murgthal / geaezt von G. Primavesi. Heidelberg: Mohr & Zimmer, [ca. 1809].
Georg Primavesi, Die Burg Frankenstein, in 12 Abbildungen dargestellt : Nebst genealogischen und historischen Nachrichten von der Burg und der Herrschaft Frankenstein meistens aus Urkunden gesammelt / von G. Primavesi, Großherzoglich-Hessischem Hofmahler … aus Urkunden gesammelt von K. Dahl, Großherzoglich-Hessischem Kirchenrathe. Darmstadt: Heyer und Leske in Commission, 1819. – 56 S., [12] Bl. : Ill. [B 5357]
1811, „Heidelberg und seine Umgebungen“ (historisch und topographisch beschrieben,
RHEIN – Primavesi, G[eorg]. Der Rheinlauf, von dessen verschiedenen Quellen, bis zur Vereinigung des Vorder- und Hinter-Rheins bey Reichenau. Mit 4 gest. Karten u. 24 Original-Radierungen. Frankfurt a. M., Gebr. Wilmans, 1818[-1819]. Quer-4°. [3] Bll., 12 S., Bl. 13-32. Priv. HLdr. um 1920.
Wäber I, 307 – nicht bei Schmitt. – Erste Ausgabe. – Seltene Landschaftsfolge von Johann Georg Primavesi (1774-1855), der als Theatermaler in Mannheim und Darmstadt wirkte, bevor er 1822 zum Hofmaler in Hessen-Kassel wurde. In zwei Lieferungen erschienen, vorliegend ohne die Lieferungsumschläge. Erläuterungstexte in deutsch und französisch. – Das Werk mit den schönen Ansichten von Rheinwald, Splügen, der Via Mala, Disentis, Bonaduz, Ortenstein, Reichenau u.a. erregte die Aufmerksamkeit Goethes, der auf seinen Rhein- und Mainreisen 1814 und 1815 mit Primavesi in Darmstadt zusammentraf. – Leicht gebräunt u. stellenweise etwas stockfleckig in den Rändern.
Alle Publikationen: https://de.wikisource.org/wiki/Alois_Wilhelm_Schreiber
Ab wann kam der Fokus auf die Stiche? 1806 verlegte Friedrich Wilmans aus Frankfurt mit den Maler Christian Georg Schütz und dem Stecher Günther 32 Bilder die eine Kopie der 50 Bilder der Veröffentlichung von Janscha/Ziegler 1789 in Wien bei Ataria waren (s.o.)
1784 und 1806 kamen in Heidelberg Ansichtenexemplare zu Heidelberg von Schlicht und Primavesi (der Auch Baden in Kupfer gestochen hat für das Buch zum Murgthal); hat Schreiber hier in Heidelberg den Kontakt bekommen. Außerdem malt Jakob Roux mehrere Zyklen zunächst vom Rhein und dann „sechs malerische Ansichten von Heidelberg“ er kam auf Empfehlung von Goethe als Universitätszeichner 1816 nach Heidelberg. Hatte er auch Kontakt zu Goethe?
1811Veröffentlichte bei Engelmann „Sagen aus den Gegenden des Rheins und des Schwarzwaldes“. Er wurde somit zum Bindeglied zwischen der aufstrebenden Rheinromatik und der Übertragung in das Großerzogtum Baden und vor allem seiner Wahlheimat Baden-Baden – da will er hin zurück?! Gesellschaftlich saß er in Heidelberg auf dem Trockenen à auch von Mannheim zogen die Künstler nach KA und München! 1807 verkaufte er sein Kupferstichsammlung (Bezug zu Künstlern).
1811 dann das Werk „ Heidelberg und seine Umgebungen, historisch und topographisch beschrieben“ (als Litho!!). Das war die erste Stadtgeschichte seit 1693. Waren die Ansichten von dem Werk von Roux von 1806? à S. 21 im PDF Verweis auf die ganzen Ansichten!!! Er kannte Sie also.
Hier war er in seinem Element und das war der Vorläufer zu dem Projekt mit Frommel 15 Jahre später (er ist Jahrgang 1861!!) und unterwirft sich vollends dem Adel. Gleich 1 Jahr später 1812 dann der legendäre Rheinführer und das machte ihn weit über Baden hinaus bekannt. Wurde auch in F und Uk übersetzt.
1811, Lebensbeschreibung Karl Friedrichs
1813-24 Hofhistrograph in Karlsruhe wo der Kontakt zu Frommel, Hebel, Weinbrenner und dem Industrie- Kunstverein entstand. 1826 Denkschrift für Weinbrenner und geht 1826 nach Baden.
Schreiber hatte hier ein enormes Netzwerk à Auflisteung im Schreiber Buch ganz hinten: G Braun, Adel, Velten, etc.
Georg Wallis: Entdecker des romantischen Heidelbergs (Schüler Rottmann); aber nach Schreiber
1820 Handbuch für Reisende nach Baden zusammen mit Stichen von Primavesi als Vorläufer von Frommel (1812/1816 Heidelberg/Rheinbuch)! Die beiden Arbeiten von Klüber und Keller 1806/12 waren qualitativ schwach und das Heidelbergbuch war ja besser. Primavesi war aber mit den Kupferstichen schlechter als die Lithos von Heidelberg und die Stahlstiche von Fommel. Parallel kam Wagner aus Karlsruhe in den Ring und Scheuchzer/Obach.
1818/20, Handbuch für Reisende nach Baden im Großherzogthum, in das Murghtal und auf den Schwarzwald. Nebst einer Auswahl der interessantesten Sagen aus dem alten Alemannien. Mit einer Anleitung zum wirksamen Gebrauch der Bäder in Baden“, bei Engelmann, alle 9 Originalansichten und die Originallandkarte (18,5:12 cm). Mit 9 gefalt. Radierungen von G. Primavesi u. 1 gefalt. Kupferkarte. XXVIII, 312 S., Schefold S. 794. – Erste Ausgabe, von großer Seltenheit. Ausgabe auf Velinpapier. Ansichten Primavesi nach Zeichnungen von Karl Kuntz u. eigenen Vorlagen gestochen, zeigen Baden-Baden, Forbach, Gernsbach (2), Klingel, Langenbrand (2), Rothenfels u. Weisenbach.
Aloys Schreiber,
https://www.vialibri.net/searches/202002171938saAAybJAv?sort_by=price&sort_order=desc
3te: 1825 (350 € für gutes Exemplar)
4te:
5te: 1841, Fünfte, ganz umgearbeitete Auflage
18xx, „Handbuch für Reisende nach Baden bei Rastatt“, Jahr?
keine eigenen Bilder außer im Begleitbuch von Primavesi mit KupfersStich
à Primavesi, wahrscheinlich einer der ersten Stiche von BB, 220 € https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=22680024475&cm_ven=sws&cm_cat=sws&cm_pla=sws&cm_ite=22680024475&clickid=0dz1om1EBxyOUnEwUx0Mo3EWUkiwJhSEPV-uyY0&cm_mmc=aff-_-ir-_-59419-_-77797&ref=imprad59419&afn_sr=impact&utm_campaign=vialibri&utm_medium=search&utm_source=vialibri
à kleiner Nachstich von Haldenwang für 110 €
https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=15108963681&cm_ven=sws&cm_cat=sws&cm_pla=sws&cm_ite=15108963681&clickid=0dz1om1EBxyOUnEwUx0Mo3EWUkiwJmyUPV-uyY0&cm_mmc=aff-_-ir-_-59419-_-77797&ref=imprad59419&afn_sr=impact&utm_campaign=vialibri&utm_medium=search&utm_source=vialibri
1812, „Anleitung, den Rhein von Schaffhausen bis Holland, die Mosel und die Bäder im Taunus, Murgthal, Neckartal und Odenwald zu bereisen“ (1813 auf französisch)
1816, „Handbuch für Reisende am Rhein von Schafhausen (Schaffhausen) bis Holland, in die schönsten anliegenden Gegenden und an die dortigen Heilquellen“, Engelmann Heidelberg
à Pionier! Lange vor den Reiseberichten von August Klein 1828 und dann Baedeker
1te: 1816
2te: 1818
1824, Nouvelle description de la ville de Bade dans le Grand-duché du meme nom, de ses eaux minérales et de ses environs, Marx in Karlsruhe und Baden
1832 (1te)/1835 (2te), Bade dans le grand-duche et ses environs: Guide des voyageurs par A. Schreiber. Traduit de l’allemand par J. Wolfrom. Deuxiéme édition revue, corrigée, augmentée et ornée de gravures, bei Marx
„Baden im Großherzogtum mit seiner Umgebung“ (roter Umschlag)
- Bilder a) vom Schloss im Steindruck! b) Kopie von den Zeichnungen von Weinbrenner für die alte Trinkhalle / Dampfbad. Von wem stammen die Drucke?
1
1838, A. J. V. Heunisch and Aloys Wilhelm Schreiber
Baden Geographisch Und Malerisch Beschrieben. Mit Ansichten
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