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Jules Coignet – Bade et ses environs (1858)
„Bade et ses environs“ ist zweifellos eines der qualitativ hochwertigsten Ansichtenwerke von Baden-Baden. Zusammen mit dem namensgleichen „Baden und seine Umgebungen“ von Ludwig Frommel (1826) und „Souvenirs des eaux de Baden-Baden et des environs“ von Jean Jacottet (1837) gehört es mit 28 Abbildungen auch zu den umfangreichsten Werken. Coignet und Jacottet haben als Einzige eine großes Blattformat von x cm y cm gewählt und zeitgemäß nicht den Stahlstich, sondern die seit den 30er Jahren aufstrebende Lithographie als Druckverfahren benutzt. Im Gegensatz zu Deutschland hatte sich die Lithographie in Frankreich insbesondere im künstlerischen Umfeld wegen ihrer feineren maltechnischen Möglichkeiten durchgesetzt.
Coignet hat mit seinem Werk, welches mit dem Jahr 1858 vergleichsweise spät auf den Markt kam im Grunde den Zyklus der großen Ansichtenwerke von Baden-Baden beendet – eine krönender Abschluss sozusagen. „Bade et ses environs“ trägt sicherlich nicht nur zufällig den gleichen Titel wie das große Werk von Frommel, welches 30 Jahre zuvor entstand. Zwar im doppelt so großen Format, aber ebenfalls mit einem umfangreich erläuternden Text als eine Art Reiseführer in Luxusausgabe. Die einzelne Ansichten ließen sich mühelos aus der Mappe entnehmen und rahmen, ohne das Gesamtwerk zu zerfleddern. Das Werk zielte in seiner Gesamtqualität eindeutig auf die gehobene Kundschaft ab
Der Text wurde von Armedee Archard verfasst, jener Autor, der auch ab der 4ten Ausgabe von Guinots „Ete a Bade“ das Vorwort über den 1855? verstorbenen Guinot verfasste. Das Werk wurde in zwei Ausgabeformaten beim damals in Paris führenden Lithographie Drucker Lemercier gedruckt.
Das Dreigestirn Maler, Autor, Drucker
Neidlos muss man anerkennen hier eine neuer Qualitätsstandard gesetzt wurde, dem nur der in Karlsruhe ansässige Lithograph Peter Wagner mit seinem Werk „Souvenirs de Bade“ von 1825 ein adäquates Werk entgegen setzten konnte.
Souvenirs des eaux de Baden-Baden et des environs
Jules Louis Philippe Coignet (1798-1860) war ein französischer Landschaftsmaler, der durch den Malstil der Schule von Barbizon, der plein-air Malerei, inspiriert wurde. Kennzeichnen für deren Vertreter Ende der 20er Jahre war die Hinwendung zur realistischen Naturdarstellung als Vorläufer des Impressionismus. Im Gegensatz dazu steht Ludwig Frommel in einer klassizistischen Landschaftskomposition mit dem Ziel der Schaffung einer Ideallandschaft, die in „Baden und seine Umgebungen“ von 1826 noch deutlich zu erkennen ist.
Coignet studierte bis 1820 bei Jaean-Victor-Bertin, einem der damals führenden französischen Landschaftsmaler und erstellte nach seiner obligatorischen Italienreise ab Mitte der 20er Jahre nach diesen Eindrücken motivierte Landschaften sowohl in Öl, Aquarell, mit Stift und Pastell. Aus dieser Reise entstand bereits 1825 sein erstes großes lithographisches Ansichtenwerk „Vues pittoresques de l’Italie dessinées d’après nature“ mit kaum zu überbietenden 60 Ansichten. Vor dem Hintergrund der sich gerade erst verbreitenden Lithographie ist diese Arbeit in Frankreich als eine der ersten mit einem so gewaltigem Umfang zu hevorzuheben. Auch wenn die Qualität der Abzüge damals noch deutlich verbesserungswürdig war, zeugt die Publikation von erstaunlichem verlegerischem Mut und Weitsicht für das entstehende Potenzial der Lithographie in den kommenden Jahrzehnten.
Die aufstrebende Phase von Coignets Schaffen fällt somit in die Regierungszeit des Bürgerkönigs Louis-Philippe bis zur Julirevolution 1848, in der er nach zahlreichen Ausstellungen im Pariser Salon zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde. Wohl beflügelt vom eigenen Erfolg unternahm er weitere Reisen innerhalb Frankreichs, in die Schweiz und Tirol sowie ab den 40er Jahren nach Syrien und Ägypten. Insbesondere die Eindrücke aus dem Orient brachten neue Licht- und Farbimpulse in sein Werk, aber man erkennt gleichwohl in seinen Ölbildern einen latent schlummernden Konflikt zwischen den beiden Polen Idealismus und Realismus.

Tempel von Paestum (1845) 
Ansicht von Beirut (1844)
Vermutlich führten die gesellschaftlichen Veränderungen in Frankreich nach der Revolution nicht nur beim Stand der gehobenen Gesellschaft zu einer zunehmenden Neuorientierung im Ausland. Coignet zeigte folglich auch Werke auf Ausstellungen in Deutschland. Ein sehr charakteristisches Ölbild von ihm, Tempel von Paestum, war 1845 auf der Münchner Akademieausstellung zu sehen und wurde von König Ludwig für seine Sammlung von Werken neuerer Meister erworben. Dort fand es seinen Platz neben neben den farbgewaltigen, italienischen und griechischen Zyklusreihen (51 Bilder) von Carl Rottman (1797-1851), der 1821 vor seiner Italienreise von Heidelberg nach München übersiedelte. Rottmann soll an dieswer Stelle kurz genannt werden, da er
Die Inspiration zu dem Werk über Baden-Baden ist an dieser Stelle nicht bekannt. Vermutlich hatte Coignet schon während seiner Italienreise Kontakt zu deutschen Malern bekommen, spätestens aber nach seinen Reisen nach Tirol und München. Auch ist davon auszugehen, dass Coignet die in Paris verbreitete Reiselust in die Sommerhauptstadt Europa nicht entgangen war. Quasi zeitgleich mit seinem Werk erschien ja 185x in Paris die dritte Auflage von Guinots Reiseführer. Vielleicht war Coignet ja etwas erstaunt über die bekanntlich nicht allzu gute Qualität der Landschaftsstiche in Guinots Werk und wollte ein künstlerisches Zeichen setzten. Sein texterischer Kompagnon Archat war mit Guinot auf schriftstellerischer Ebene in Paris bekannt, da er ab der 4ten Auflage das Vorwort zu dem verstorbenen Guinot schrien. Aber bereits drei Jahre nach Erscheinen des Ansichtenwerkes von Baden-Baden verstarb Coignet am 1. April 1860 im Alter von 61 Jahren in Paris.
Lithographie ausgeführte Publikationen dieses Genres, so den
– Cours complet de paysages
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Literatur
Alfred Lemercier, Online Lexikon der Drucker-Lithografen des 19ten Jahrhunderts (Universität Sorbonne, Frankreich)
Alfred Lemercier — Wikipédia (wikipedia.org)
Jules Coignet — Wikipédia (wikipedia.org)
Amédée Achard (* 19. April1814 in Marseille; † 24. März1875 in Paris) war ein französischerJournalist und Schriftsteller.
Alfred Lemercier
Lemercier learned the art of lithography working at Formentin & Cie and then in the shop of Édouard Knecht, a pupil of Aloys Senefelder. He obtained his license as a printer-lithographer in 1828 and moved to 2 rue Pierre Sarrazin with a single lithographic press. From there, Lemercier moved to a larger studio on 55, rue du Four, Saint-Germain, and finally 57, rue de Seine,
Ergebnis für ‚au:Bouquin, Corinne.‘ [WorldCat.org] Artikel zu Lemercier
Jules Louis Philippe Coignet (* 2. November 1798 in Paris; † 1. April 1860 ebenda) war ein französischer Landschaftsmaler.
Tempel von Paestum
Jules Louis Philippe Coignet studierte etwa von 1818 bis 1820 bei Jean-Victor Bertin, einem der damals führenden französischen Landschaftsmaler. Er ging frühzeitig nach Italien und stellte dann von 1824 an zahlreiche, meist nach italienischen Motiven entstandene Landschaften aus. Wiederholte Reisen in Frankreich, dann in die Schweiz und Tirol sowie nach Syrien und Ägypten (1845) brachten neue Motive.
Coignet führte seine Landschaftsbilder sowohl in Öl als Aquarell aus. Auch dem Zeichnen mit Stift und Pastell wandte er seine Aufmerksamkeit zu; er edierte mehrere, in Lithographie ausgeführte Publikationen dieses Genres, so den
– Cours complet de paysages
– Vues pittoresques de l’Italie dessinées d’après nature (Paris 1825). 60 Ansichten
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Er beteiligte sich eifrig an den Bestrebungen der französischen Maler, die Farbe mehr auszubilden, und verstand es, diese harmonisch zu gestalten und dabei doch dem Gegenstand einen idealen Charakter zu wahren. Zwischen den sog. Idealisten, die bloß schöne Linien suchten, und den Realisten, denen die Motive gleichgültig waren, hielt er die Mitte.
Die Hauptblüte Coignets fällt in die Zeit der Regierung des Königs Louis-Philippe. Regelmäßig stellte er seine Bilder im Pariser Salon aus. 1836 wurde er in Anerkennung seiner Verdienste zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Öfters zeigte er auch Werke auf Ausstellungen in Deutschland. Ein sehr charakteristisches Ölbild von ihm, Tempel von Paestum, war 1845 auf der Münchner Akademieausstellung zu sehen und wurde von König Ludwig für seine Sammlung von Werken neuerer Meister erworben; es wurde in der Neuen Pinakothek aufbewahrt. Ein weiteres hervorzuhebendes Gemälde trägt den Titel Füchse im Wald von Fontainebleau. Er starb am 1. April 1860 im Alter von 61 Jahren in Paris.
Schule von Barbizon
Statt der vom klassischen Kanon geforderten Bilder mit historischen, religiösen oder mythologischen Themen malten die Vertreter der Schule von Barbizon kleinformatige Landschaften.[1] Kennzeichnend für die Schule war die Hinwendung zur realistischen Naturdarstellung im Gegensatz zur klassisch-idealistischen Landschaftskomposition. Diese neue Sicht der bereits zum Impressionismus überleitenden Paysage intime wurde zu einem Markenzeichen der Gruppe.
Da weniger die Hinwendung zu einem bestimmten Ziel, als vielmehr die Abwendung vom akademischen Klassizismus das verbindende Element der Gruppe war, unterschieden sich die Maler durch ihre jeweilige Auffassung.[1]
Im Gegensatz zur klassischen Ateliermalerei fertigten die Künstler zunächst Skizzen unter freiem Himmel an und stellten ihre Werke später im Atelier fertig.
Während die meisten der Gemälde heutzutage als eher sentimental geprägt gesehen werden, galten einige zur Entstehungszeit wegen ihres sozialen Realismus als radikal, so zum Beispiel das Bild Ährenleserinnen von Jean-François Millet.[2]
Vorläufer
Anregungen fanden die Maler bei den zeitgenössischen englischen Landschaftsmalern John Constable und William Turner und den niederländischen Landschaftsmalern des 17. Jahrhunderts, insbesondere Meindert Hobbema und Jacob Izaaksoon van Ruisdael.
Jules Louis Philippe Coignet was born in Paris in 1798 and died there in 1860. He was a noted landscape painter who had studied under Jean-Victor Bertin. He travelled a good deal in his own country as well as elsewhere in Europe and the East, and produced a considerable number of views. A regular exhibitor at the Paris Salon exhibitions, he was awarded a gold medal there in 1824 and was given state recognition by being made a Chevalier of the Legion of Honour in 1836.
Paintings
As a painter, Coignet holds a middle place between the Idealists and the Realists, and his work is remarkable for the combination of vigour and delicacy in the effects of light and shade, for poetical feeling, for a firm brush, and occasionally for grandeur of conception. This is particularly evident in „The Ruins of the Temple of Paestum“, now in Munich’s Neue Pinakothek.[1] There are times too when his paintings have an atmospheric, almost Impressionist effect. One example is the coastal sunset in the Louvre;[2] another is the pastel „Grey weather over the sea“ (1848) in the Dijon museum.[3]
Following the 1824 exhibition in Paris of John Constable’s paintings, Coignet began painting outside in the forest of Fontainbleau and encouraged his students to do the same. One of his specialities was painting tree ‚portraits‘, of which there are many examples, both as finished paintings and as sketches in oil paint. Two notable examples are the ancient oak, with a dolmen and meditating monk in the background, in the Quimper museum[4] and the dramatic „Oak tree and reeds“ in the Musée Jean de la Fontaine at Château-Thierry.[5] As a pioneer of open air painting (la peinture en plein air), Coignet has been counted a member of the Barbizon school, the artists associated with the village of Barbizon, where he had painted long before they settled there. In fact one of the minor members of this school, the genre painter Jean-Ferdinand Chaigneau, was a pupil of Coignet’s.
In addition to producing many water-colours, pastels and etchings, he wrote a book on landscape painting and published in 1825 a series of sixty Italian views. Among his other pupils were Léo Drouyn, the Belgian landscapist Auguste Böhm and the orientalist Charles-Théodore Frère.
The coast of the Bay of Naples near Posilippo, 1823/8, Fitzwilliam Museum
An oak felled in a storm, illustrating La Fontaine’s fable of „The Oak and the Reed“, 1831, Château-Thierry museum
A study of a deca
Amédée Achard (* 19. April1814 in Marseille; † 24. März1875 in Paris) war ein französischerJournalist und Schriftsteller.
Amédée Achard kam mit seiner Familie nach Algerien, wo er später als Kaufmann seinen Lebensunterhalt verdiente. Später wurde er, ebenfalls in Algerien, Teilhaber eines landwirtschaftlichen Unternehmens. Achard kehrt nach Frankreich zurück und ließ sich ab 1838 als Feuilletonist in Paris nieder. Zur gleichen Zeit konnte er dort seine Lettres parisiennes für die Zeitung L’Epoque veröffentlichen, die er unter dem Pseudonym „Grimm“ (eine Hommage an den Schriftsteller Friedrich Melchior Grimm) verfasst hatte.[1]
Zu Zeiten der Februarrevolution 1848 wurde Achard auch politisch aktiv; er verfasste u. a. einige revolutionäre Pamphlete. Als Schriftsteller blieb er lange dem konservativen königstreuen Lager verbunden. Später wandte er sich wieder mehr dem Unterhaltungsroman zu. Dabei entstanden u. a. auch die von Publikum und Kritik gleichermaßen gelobten historischen Porträts Nièces de Mazarin. Im Alter von 61 Jahren starb der Schriftsteller Amédée am 24. März 1875 in Paris und fand auf dem Friedhof Père Lachaise (Abt. 85) seine letzte Ruhestätte. Im Auftrag der Société des gens de lettres und der Société des auteurs dramatiques schuf der Bildhauer Louis Charles Janson (1823–1881) den Grabstein.
Louis Amédée Eugène Achard (19 April 1814 – 25 March 1875) was a prolific French novelist.
Achard was born in Marseille. After a short stay near Algiers, where he supervised a farm, he went to Toulouse, and then Marseille, where he became a journalist and wrote for the Sémaphore. He moved to Paris, where he wrote for the Vert-Vert, the Entracte, the Charivari, and the Époque. Achard wrote extensively for the Époque, even writing for his colleagues when they lacked inspiration. He then collaborated in the satirical journal Le Pamphlet, and was gravely wounded in a duel with a man named Fiorentino, whom he had defamed. While still convalescent, he left for Italy with the French Army to cover the war for the Journal des Débats.
Souvenirs de la Forêt Noire. Paris 1880.
Achard was a prolific writer. In addition to his journalism, he wrote about thirty plays and about forty books. He is known today primarily for his cloak and dagger novels. Some incorrectly claim that he was the originator of the term (Ponson du Terrail used the term a little before him), but he did write a novel called la Cape et l’Épée (The Cloak and Dagger) in 1875. Achard also wrote many books on manners. He died, aged 60, in Paris.
Alfred Lemercier
Lemercier learned the art of lithography working at Formentin & Cie and then in the shop of Édouard Knecht, a pupil of Aloys Senefelder. He obtained his license as a printer-lithographer in 1828 and moved to 2 rue Pierre Sarrazin with a single lithographic press. From there, Lemercier moved to a larger studio on 55, rue du Four, Saint-Germain, and finally 57, rue de Seine, where he founded the printing company Lemercier et Cie in 1837. His nephew Alfred Léon Lemercier joined the firm and succeeded him until 1901.
ere he founded the printing company Lemercier et Cie in 1837. His nephew Alfred Léon Lemercier joined the firm and succeeded him until 1901.